03.04.2003 16:50

Gemeinde gegen US-Waschanlage

Dittelbrunn (köR) Bürgermeister Michael Herterich ist empört und wirft dem Staatlichen Hochbauamt Bad Kissingen vor, es behandle seine Gemeinde nach Gutsherrenart. Was den Rathauschef empört, ist die Art und Weise, wie die Gemeinde über die geplante Panzerwaschanlage an der Heeresstraße informiert worden sei. Anfang März sei er lediglich telefonisch um eine Stellungnahme gebeten worden. In die eigentliche Planung, der 1,25 Hektar Wald zum Opfer fallen sollen, sei die Gemeinde nicht eingebunden gewesen.

In einem Schreiben an die Oberfinanzdirektion Nürnberg weist der Bürgermeister darauf hin, dass der geplante Standort lediglich 1,2 Kilometer vom Hambacher Ortsrand entfernt liege und mit erheblicher Lärmbelästigung durch den zu erwartend verstärkten Panzerverkehr zu rechnen sei. Zumindest wäre es notwendig, so Herterich, ein Gutachten einzuholen, um nachzuweisen, welche Lärmschutzmaßnahmen erforderlich seien. Der Bürgermeister verweist weiter auf den Flächennutzungsplan. Darin sei das angestrebte Areal für die Forstwirtschaft und die Aufforstung vorgesehen. Das Gelände sei als Bannwald ausgewiesen und soll der Bevölkerung zur Erholung dienen.

Obwohl Herterich das bislang gute Verhältnis zwischen Gemeinde und Oberfinanzdirektion nachhaltig gestört sieht, bietet er Gespräche an, um eine einvernehmliche Lösung zu finden. Am Montag wird sich der Gemeinderat um 1930 Uhr in einer Sondersitzung öffentlich mit dem Thema befassen.

Gegen die Pläne der US-Army hat sich auch das Bayerische Forstamt Schweinfurt ausgesprochen. Der gewählte Standort sei denkbar ungünstig. Da bereits eine Panzerwaschanlage vorhanden sei, fehle jegliche Begründung für die Errichtung einer weiteren an der ausgewählten Stelle. Ungeklärt seien die Fragen der Wasserversorgung und der Abwasserbeseitigung.

von www.sw-tagblatt.de